Küchenmeile 2025 – Unsere Highlights

Gleich an der ersten Station unseres Messebesuchs, der area30, haben wir eine besondere Entdeckung gemacht. Überraschenderweise nicht ein neues Produkt eines altbekannten Herstellers, sondern einen italienischen Gerätehersteller mit einer ganzen Reihe an beeindruckenden Produkten. Barazza steht für hochwertige Küchengeräte, die funktional Inspiration aus dem Profi-Bereich ziehen und zugleich durch ausgesprochen elegantes Design überzeugen. Premium durch und durch. Am Messestand begegnen uns nicht nur Öfen, Kühlschränke und Geschirrspüler, sondern auch Schnellkühler und modulare Edelstahl-Arbeitsflächen mit Spülbecken, Gaskochfeldern und Teppanyaki-Platten. Natürlich hat Barazza dazu auch passende Accessoires im Programm. Gut möglich, dass die hochwertigen und äußerst eleganten Produkte von Barazza bald einmal Teil eines unserer Küchenprojekte werden.

Es war freilich nur eine Frage der Zeit und natürlich auch eine des Modus: Die Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Küchenplanung. eOpus macht hier den ersten Schritt und präsentiert auf der area30 einen vielversprechenden Ausblick. KI-gestützte Küchenplanung dürfte in ihren Prozessen sowohl für Planer:innen als auch Kund:innen wesentlich angenehmer und effizienter ablaufen. Wichtig ist dem Küchenplanungssoftware-Hersteller dabei aber eines: Die KI wird keinesfalls planerische Expertise ersetzen. Stattdessen soll sie unterstützen und neue Möglichkeiten in der Visualisierung und deren Anpassung eröffnen. Wir freuen uns schon darauf, die neuen Funktionen auszuprobieren.

Quooker stellt auf der Küchenmeile eine nicht direkt ein neues Produkt vor. Stattdessen hat sich der Kochend-Wasserhahn-Hersteller entschlossen, sich auf Details zu konzentrieren und alle Armaturen mit einem kleinen funktionalen Update zu versehen: Der Bedienring funktioniert nun intuitiver. Für kochendes Wasser wird er nach wie vor zweimal heruntergedrückt und dann gedreht. Für gekühltes Wasser ist es aber nicht mehr nötig, ihn herunterzudrücken. Stattdessen gibt es zwei Positionen, in die er gedreht werden kann: Eine für stilles und eine für sprudelndes gekühltes Wasser. Eine kleine Umstellung, wenn man das alte Konzept gewöhnt ist, aber sicherlich naheliegender für neue Nutzer:innen.

Die Ausstellungsküchen im house4kitchen demonstrieren wie jedes Jahr eindrucksvoll die Möglichkeiten der aktuellen Kollektionen von Schüller und next125. Wir erleben hier eine interessante Entwicklung: Während next125 sich als Marke durch Materialität und Auftreten wie schon im Vorjahr erkennbar immer deutlicher im Premiumsegment verortet, wird das Schüller Markenküchen-Portfolio zunehmend um Features ergänzt, die immer anspruchsvollere Küchendesigns im System ermöglichen.

Uns begegnet die neue Kollektion Feel at Home, die auf warme, ruhige Farben und runde Ecken setzt und eine gewisse Ruhe und Eleganz ausstrahlt, die uns gut gefällt. Noch spannender für uns sind aber die funktional neuen Elemente, die zuvor ohne elaborierte Sonderlösungen mit Schüller nicht möglich waren: Schüller hat sich ähnlich wie bei der Kooperation mit BLANCO und Quooker erneut mit einem Gerätehersteller zusammengetan, um eine optimale Integration zu gewährleisten: Der neue Saug- und Wischroboter von BOSCH und ECOVACS mit direktem Frisch- und Abwasseranschluss und Voll-Servicestation, der im Frühjahr 2026 erhältlich sein wird, findet im speziellen Spülenunterschrank hinter einem schwarzen Garagentor sein neues Zuhause.

Außerdem präsentiert Schüller einen neuen Aufsatzschrank mit Falttür, der die Ecke in L-Küchen effizient ausnutzt, eine neue Nischenrückwand aus Spiegelglas, die nicht nur gut aussieht, sondern auch gewährleistet, dass die Oberschrankbeleuchtung die Arbeitsfläche gleichmäßiger ausleuchtet, Regale mit Glasschiebetüren zur staubfreien Präsentation und eine nahtlos in die Küchenfront integrierte zweiflüglige Vorratsraum-Tür. Zu guter Letzt stellt Schüller im house4kitchen neben verbesserten Klappenbeschlägen auch eine neue Arbeitsplattenstärke vor: Diese liegt mit einer Stärke von 25 mm zwischen den bisher erhältlichen 39 und 16 Millimetern.

Die ersten Geräte der Gaggenau Expressive Serie stehen mittlerweile schon in unserer Ausstellung in Ettlingen. Erstmals näher begutachtet hatten wir sie auf der Küchenmeile im letzten Jahr. Da ist es nur passend, dass Gaggenau dieses Mal nicht nur weitere Geräte der Serie, sondern auch einen Ausblick auf die zukünftige Struktur der Produktpalette zeigt: Die Expressive Serie wird um Vario Kältegeräte und Weinklimaschränke mit dem neuen Gestaltungs- und Bedienkonzept erweitert. So wird die Serie 400 Stück für Stück abgelöst. Im house4kitchen erfahren wir außerdem, dass auch die Tage der Serie 200 gezählt sind. An Ihre Stelle wird als Gegenpol zu Expressive die Serie Minimalistic treten, die in Sachen Funktion und Verarbeitung gleichauf mit der Serie Expressive sein wird, im Design jedoch flächenbündig und diskret reduziert erscheint. Für alle, die Wert auf ein minimalistisches Küchendesign legen.

Auch bei NEFF entdecken wir ein paar spannende Neuheiten im house4kitchen: Der Küchengeräte-Hersteller hat nicht nur dem Metatrend folgend sein Portfolio um matte Versionen seiner Kochfelder erweitert. Hier gibt es auch zwei echte Highlights zu entdecken: Die neue ab Januar 2026 erhältliche integrierte Designhaube maximiert durch ihre Bauweise nicht nur den Stauraum im Oberschrank, der sie aufnimmt. Sie ist, wenn sie nicht benötigt wird, überhaupt nicht mehr zu sehen, da das Glasbedienfeld einfach eingeklappt werden kann. Besonders bemerkenswert ist aber die neue Dampfschublade. Das neue NEFF Gerät ermöglicht Dampfgaren, Desinfizieren, Auftauen und Aufwärmen in einem besonders kompakten Format, was besonders für kleinere Küchen ein echter Gamechanger ist: Mit der Dampfschublade und einem Backofen können Prozesse auf eine Weise parallelisiert werden, für die man bislang zwei Vollformat-Geräte benötigt hätte. Das revolutionäre Gerät ist ab Frühjahr 2026 im Handel.

Bei V-Zug entdecken wir neue Kochfelder und Kühlgeräte, die mit der gewohnten makellosen Verarbeitung überzeugen. Und zwar nicht nur uns. Was auffällt, ist, dass viele Ausstellungsküchen auf der Küchenmeile (und, um dies eben vorwegzunehmen, auch bei Poggenpohl in Herford) mit den Premium-Geräten aus der Schweiz ausgestattet sind. Falls Sie V-Zug noch nicht kennen, können Sie einige Geräte übrigens schon jetzt in unserer Ausstellung in Ettlingen live erleben.

Liebherr trumpft mit neuen Kühlgeräten auf, die ein klares Bewusstsein für die Nischen am Markt zur Schau stellen: Hatten wir in der Vergangenheit noch Weinklimaschränke zu Getränkekühlschränken umfunktioniert, schafft Liebherr nun endlich Abhilfe und bringt den ersten dezidierten Getränkekühlschrank für den Privatbereich auf den Markt, der sich voll integrieren lässt. Außerdem präsentiert Liebherr einen immensen freistehenden Side-By-Side-Kühlschrank mit großem Weinkühler und Gefrierschrank. Dabei fällt uns ein Trend auf: Hatten wir Edelstahlrückwände bislang nur in Kühlgeräten von Gaggenau und BORA gesehen, gibt es dieses Jahr kaum einen Hersteller, der dieses Feature nicht anbietet.

Schüller ist nicht der einzige Küchenhersteller, der Lösungen anbietet, um die Durchgangstür zum Hauswirtschaftsraum in eine Hochschrankfront zu integrieren. Tatsächlich hatte Leicht auch schon zuvor eine Lösung hierfür, jedoch schien uns diese – wie auch die meisten anderen System-Alternativen auf dem Markt – immer ein wenig suboptimal. Deshalb haben wir uns in der Vergangenheit meist dazu entschlossen, selbst Sonderlösungen zu konstruieren, um unseren eigenen Ansprüchen zu genügen. Die neue HWR-Türlösung von Leicht jedoch kommt recht nahe an eben diese Sonderlösungen heran, was für eine Küchen-Komponente „von der Stange“ ziemlich beeindruckend ist. Wir sind gespannt, ob andere Hersteller hier in Zukunft mitziehen werden.

Unser Highlight bei BLANCO im Gut Böckel ist einfach zu benennen: Die neue LUNEOO-S Designarmatur zieht uns mit ihrem ungewöhnlichen und zugleich absolut geschmackssicheren Erscheinungsbild sofort in ihren Bann. Was wir hier vor uns haben, ist ein innovatives Designkonzept, das uns tatsächlich völlig neu erscheint, zugleich aber auch durchdacht und ausgereift. Die Hochdruckarmatur mit separatem Bedienknopf zum Einbau in die Arbeitsplatte ist in fünf Farben (matt schwarz, Edelstahl gebürstet, Schwarzstahl satiniert, Platin satiniert und Gold satiniert) und in zwei Varianten erhältlich. Die einfache Version ist eine minimalistisch elegante Designarmatur mit einem Auslass. Dieser lässt sich abnehmen und als Brause verwenden. Zur Verwendung mit dem Trinkwassersystem CHOICE.All, das wie das Quooker System kochendes, gekühltes stilles und sprudelndes Wasser direkt aus dem Hahn bereitstellt, gibt es außerdem die CHOICE LUNEOO-S mit einem separaten Auslass für das aufbereitete Wasser aus dem Trinkwassersystem.

In der Ausstellung von Miele auf dem Gut Böckel staunen wir nicht schlecht. Denn hier stehen wir ebenfalls vor einer Dampfschublade. Die Vorzüge sind die gleichen wie beim NEFF Gerät: Das platzsparende Gerät eignet sich, um die meisten Aufgaben zu erfüllen, für die man bislang Vollformat-Geräte verwendet hat und erlaubt so die Paralellisierung von Kochvorgängen. Wir sind gespannt darauf, welches der Geräte im direkten Vergleich das überzeugendere sein wird. In jedem Fall ist es positiv anzumerken, dass zwei der beliebtesten Hersteller von Einbaugeräten hier ein Modell passend zum jeweiligen Frontdesign im Angebot haben. Ebenfalls interessant ist das mehrfach patentierte M Sense-System. Hier wird ein spezielles Induktionskochfeld mit Kochgeschirr kombiniert, das über eine integrierte Touchbedienung und Temperatursensoren verfügt. So kann die Kochleistung für punktgenaue Ergebnisse automatisch geregelt werden. Außerdem präsentiert Miele drei neue Kühlgeräte mit praktischen Features von zusätzlichem Stauraum über App-Steuerung bis zur FoodView-Kamera. Das absolute Highlight jedoch ist völlig neu für Miele und ergibt sich aus der Übernahme des Gasgrill-Herstellers Otto Wilde. Das dadurch gewonnene Knowhow kommt in der modularen Outdoorküche Dreams zum Einsatz, die mit einem smarten Gasgrill ausgestattet ist. Damit begibt sich Miele auf völlig neues Terrain.

Das BORA Experience Center ist immer einen Besuch wert. Auch 2025 erwartet uns neben der BORA Wies’n, einer ausgelassenen Abendveranstaltung, an der selbstredend auch die Inhaber aktiv beteiligt sind, wieder ein Rundumschlag an Neuerungen und Ankündigungen.

Die BORA Pure Kochfeldserie erhält gleich eine ganze Reihe an Updates: Alle Geräte werden mit matter Oberfläche erhältlich sein. Das einfarbige Stufen-Bedienfeld weicht einem Touchfeld mit kontextbezogenem Farbwechsel und der Möglichkeit, die Temperatur anstelle von Stufen anzuzeigen. Es ist zudem platzsparender, sodass mehr Raum für Kochgeschirr zur Verfügung steht. Zudem wurde die Einströmdüse neu gestaltet und lässt sich jetzt noch einfacher herausnehmen. Durch die neue Bedieneinheit sind alle Pure Geräte nun auch kompatibel mit der BORA Joy App und verfügen über Assist-Funktionen. Das kompakte BORA S Pure wurde mit einer Flächeninduktionsfunktion ausgestattet, sodass es nun noch mehr Flexibilität auf kleinem Raum bietet und ebenso wie M Pure nun auch mit der BORA Grillpfanne kompatibel ist. Dazu kommen neue serienübergreifende Features wie eine Filterwechsel-Erinnerung, eine smarte Reinigungssperre und eine sekundengenaue Timer-Anzeige.

Und auch darüber hinaus ist viel geboten: Die Professional Geräte gibt es nun ebenfalls mit matter Oberfläche. Das BORA QVac Vakuumiergerät ist neuerdings als portables Standalone-Gerät erhältlich. Es gibt eine neue Backpfanne und ein neues Pflegeset für den X BO, wir nehmen an einer interessanten Diskussionsrunde über die Vorzüge und Nachteile von Umluft- und Abluftsystemen teil und erfahren, dass BORA für 2026 das größte Update in der Unternehmensgeschichte plant.

Im Mittelpunkt des zweiten Tages unseres Küchenmeile-Besuchs steht wie immer der Besuch bei Poggenpohl in Herford. Die Hausmesse verspricht jedes Jahr auf‘s Neue aufregende, wegweisende Küchenkonzepte eingebettet in einen größeren Kontext. Und auch 2025 werden wir nicht enttäuscht: Die großzügige TAGLIO Konzeptküche basiert auf einer Poggenpohl +SEGMENTO, setzt jedoch anstelle des charakteristischen Schwarzweiß auf helle, natürliche Holzfarbtöne und eine Nischenrückwand aus Keramik sowie ein spektakuläres, skulpturales 3D-Frontdesign, das uns in diesem Kontext noch einmal besonders beeindruckt, obwohl wir es bereits kennen. Ebenfalls nicht unbekannt sind uns die Fronten der edlen, dunklen Poggenpohl ALVOLO Konzeptküche. Die Weiterentwicklung des Frontdesigns mit abgeschrägter Front in Eiche Chocolate und Edelstahl-Griffleiste, lässt die Küche im wahrsten Sinne in neuem Licht erstrahlen: Indirekte Beleuchtung unter der Griffleiste inszeniert die Oberfläche der Fronten und verleiht der Küche insgesamt ein eleganteres Erscheinungsbild. Ebenfalls beeindruckend ist die geräumige +MODO Küche, die mit natürlichen Oberflächen und insgesamt weniger harten Farbkontrasten vollkommen anders wirkt als die Iterationen der letzten Jahre. Ein Detail fällt uns besonders auf: Poggenpohl hat sich mit ONE A zusammengetan und ein spektakulär inszeniertes Weinregal in die Ausstellungsküche integriert: Hinter bronzefarben getönten Glastüren werden Weinflaschen auf beleuchteten und individuell ausrichtbaren ONE A Wine Rack-Pins gelagert. Die perfekte Symbiose von Aufbewahrung und Inszenierung.

Bei selektionD stehen weniger neue Produkte als spannende Visionen im Fokus: Der Küchenhersteller präsentiert interessante Konzepte für den Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Gestaltung und beim Verkauf von Küchen. Hier werden die Ansätze weitergedacht, die wir bei eOpus gesehen haben und wir sind gespannt auf die ersten konkreten Anwendungsfälle. Doch selektionD macht nicht Halt bei Verkauf und Planung, sondern stellt eine zukunftsweisende Frage: Wie könnte KI unsere Küchennutzung in Zukunft angenehmer gestalten? Und tatsächlich müsste hierfür nicht einmal neue Hardware erfunden werden. Es genügt eine Kamera und eine Waage und schon kann eine entsprechend trainierte KI basierend auf den aktuell vorhandenen Lebensmitteln Kochvorschläge generieren. Doch es gibt auch interessante Konzepte abseits von KI: Wir haben bereits im letzten Jahr bei Gaggenau gesehen, dass Induktionsfelder unsichtbar in Arbeitsplatten integriert werden können. Was, wenn wir diese nicht nur als Kochfelder nutzen, sondern auch, um Geräte kabellos mit Strom zu versorgen?

Die Reise zur Küchenmeile hat sich abermals gelohnt. Wir freuen uns auf neue Geräte, die wir am liebsten sofort selbst zu Hause hätten, auf sinnvolle Updates bestehender Konzepte und ganz besonders auf das Innovationspotential, das in den Visionen steckt, die uns bei einigen der Aussteller begegnet sind. Von der Küchenbranche sind auch 2026 eine Menge neuer Impulse zu erwarten.