Messlatte Handwerksmesse

Wenn man konsequent top Qualität und zeitgemäßen Innenausbau garantieren will, heißt es am Ball bleiben. Deshalb haben wir von Hammer Margrander Interior uns vergangenen Freitag nach Nürnberg aufgemacht, um die Holz-Handwerk 2018 zu besuchen. Auf der wichtigen Messe für Holzbearbeitung und -verarbeitung wollten wir uns Inspiration holen, neue Trends und Patente entdecken und die eigenen Verfahrensweisen mit den aktuellen Möglichkeiten abgleichen. Dabei sind wir auf einige spannende Themen und Produkte gestoßen, die wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten wollen. Wer also ein professionelles Interesse an Neuentwicklungen im holzver- und bearbeitenden Handwerk oder einfach nur ein persönliches an funkelnagelneuen Innenausbau-Trends für sein eigenes Projekt hat (Anm. d. Red.: Viel Gefunkel ist hier eigentlich nicht zu sehen aber dazu später mehr…), sollte unbedingt weiterlesen.

Stilvolle Schrank­ausstattung, denn Ordnung muss sein

In Sachen Beschläge sind wir nicht leicht zu beeindrucken. Auf diesem Sektor können wir auf mehrere Premium-Hersteller und Lieferanten zurückgreifen. Wünsche hinsichtlich Qualität oder Funktionalität bleiben da sicher nicht offen. Auf der Holz-Handwerk 2018 haben wir dann aber doch etwas entdeckt, das wir zugegebenermaßen nicht auf dem Schirm hatten. Der schweizer Beschlagshersteller Peka nämlich stellte auf der Messe eine Produktlinie vor, in die wir uns sofort verliebt haben. Es handelt sich dabei um organisierende Elemente für Schränke. Und zwar solche mit dem gewissen Etwas: Das Herzstück der Produktlinie sind außerordentlich dünne Regalböden aus Metall, die beim Öffnen der Schranktür automatisch herausfahren. Die dadurch gewonnene Übersicht ist purer Komfort und die schlanke Konstruktion sorgt dafür, dass die Böden selbst praktisch keinen Platz verbrauchen. Dazu kommen unzählige Detail-Optionen, die das System ungeheuer flexibel machen. Einfache Regalböden können mit Sortierfächern für Besteck oder Schmuck ausgestattet werden. Natürlich gibt es passende Mülleimer, die das System ideal für die Verwendung in Küche und Bad machen und auch die super platzsparende Schuhschrank-Variante schreit danach, von uns in einen Einbauschrank integriert zu werden. Um Stilbrüche auszuschließen, bietet Peka neben dieser genialen Technologie außerdem eine Vielzahl gängiger Beschläge für Schränke an wie zum Beispiel Kleiderstangen und Kleiderbügel, feste Regalböden, Sortierfächer, Haken und Schienen für Schubladen. Allesamt in edlem, angesagt mattem Design in weiß, grau und anthrazit. Wir freuen uns schon auf das erste Projekt, bei dem wir die Beschläge dieses Herstellers verarbeiten dürfen.

Planung & Fertigung: Digital ist Pflicht

Die rasantesten Entwicklungen zwischen zwei Messeterminen lassen sich seit geraumer Zeit im Sektor der Planung und Fertigung beobachten. Digitalisierung ist ein Thema, das von vielen Maschinenherstellern und Entwicklern von Planungssoftware entschlossen vorangetrieben wird. Und das ist auch gut so, denn nirgends wurde die Digitalisierung so lange und konsequent verschlafen wie im Handwerk. Unsere Überzeugung, dass moderne Fertigungsprozesse und Planungsmethoden von der handwerklichen Tradition aufgenommen werden müssen und nicht ausgeschlossen, gewinnt erst seit kurzer Zeit maßgeblich an Popularität. Das Ausbleiben der Digitalisierung handwerklicher Prozesse in vielen Betrieben kann man den Herstellern von Maschinen und Planungstools jedoch keinesfalls ankreiden. Die nämlich präsentierten auf der Holz-Handwerk 2018 einige beeindruckende und wegweisende Innovationen. Im Fokus vieler Neuentwicklungen steht die Vernetzung von Planungs- und Fertigungsprozess sowie der einzelnen Maschinen in einer Werkstatt untereinander. Damit sieht sich der Schreiner von morgen vielen neuen Anforderungen gegenüber. Die notwendige Fingerfertigkeit des traditionellen Handwerks wird zwar so schnell nicht obsolet werden, das theoretische Verständnis von Planung, Fertigung und digitalen Prozessen wird aber dennoch künftig zur Schlüsselqualifikation. Manche digital kontrollierte Fertigungsmethoden setzen heute fundierte Programmierkenntnisse voraus. Doch das verspricht sich in Zukunft wieder zu entschärfen: Unter den Ausstellern auf der Messe zeichnet sich deutlich der Trend ab, die Bedienung von Maschinen intuitiver zu gestalten. Touch-Screens und entsprechend Vorbildern aus der Unterhaltungselektronik strukturierte Bedienoberflächen erzeugen Vertrautheit und machen die Interfaces leichter zugänglich.

Auch für die Planung holt man sich Inspiration aus dem Unterhaltungssektor: Fertigungsprozesse können mittels Virtual Reality-Brille simuliert werden. Das spart Zeit und das Material, welches man in eventuellen Probedurchläufen verarbeiten würde. Diese Technologie ist zwar noch in der Entwicklung, die Begehung eines virtuellen 3D-Raummodells mittels VR-Brille ist allerdings jetzt schon möglich. Den Themenbereich Digitalisierung verlassen wir mit einem ziemlich guten Gefühl. Das kommt einerseits von der Vorfreude auf die Neuentwicklungen des kommenden Jahres und die Etablierung einiger der vorgeführten Innovationen. Andererseits kommt es aber auch von unserer Zufriedenheit über den eigenen Stand. Neben den genannten Highlights finden sich hier nämlich hauptsächlich Themen wie 3D-Aufmaßsysteme, 3D-Entwurf und Werkplanung, digitale Schnittstellen zur Anbindung an die Produktion, Software zum Managen der Kundenkommunikation und digitale Zeiterfassung. Allesamt Themen, die für uns bei Hammer Margrander Interior schon lange zum Alltag gehören.

Immer auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie alle ein bis zwei Monate interessante Berichte und eindrucksvolle Impressionen zu unseren aktuellen Projekten und Aktionen sowie alle wichtigen Neuigkeiten.

Spezialkleber: Maximale Haftkraft in allen Lebenslagen

Bei den Werkstoffen trafen wir in Nürnberg auf einen Aussteller, der uns nicht wirklich neu ist. Auch mit seinen Produkten sind wir bereits sehr vertraut. Dennoch oder gerade deshalb verdient Kleiberit es an dieser Stelle erwähnt zu werden. Der Hersteller für hoch spezialisierte Hochleistungskleber hat seinen Firmensitz in Weingarten. Das ist gerade mal zehn Kilometer von uns entfernt. Dennoch ist dies allenfalls ein kleiner Bonus, denn der Klebstoffhersteller brilliert vorrangig durch herausragende Produktqualität und einen Service der Extraklasse. Am Stand auf der Holz-Handwerk 2018 präsentierte Kleiberit das, was normalerweise im Firmensitz hinter verschlossenen Türen geschieht und zum Service des Herstellers für Hochleistungskleber gehört: Ein Anwendungstechniker testet verschiedene Kleber-Formeln mit sehr unterschiedlichen Materialien, die man teilweise allein aufgrund Ihrer Oberflächenstruktur tendenziell eher nicht versuchen würde zusammen zu kleben. Die Ergebnisse versetzen die Zuschauer am Messestand in Staunen. Zu recht. Wir selbst haben schon oft die Dienste von Kleiberits Anwendungstechnikern in Anspruch genommen und ihnen Materialien zur Bestimmung der idealen Kleber-Formel ins Labor geschickt. Mit durchweg erstaunlichen Ergebnissen.

Oberflächen-Trends 2018: Glanz war gestern

Oberflächen sind ein großer, wenn nicht der Design-Faktor im Innenausbau. Schließlich sind es meist Flächen, die das Raumbild dominieren. Und hier lassen sich tatsächlich Trends erkennen, die eine Abkehr von einer Mode ankündigen könnten, die außerordentlich lange Bestand hatte. Eichenfurnier und weiße Oberflächen sind seit Jahren die beliebtesten Designvariationen im Innenausbau. So beliebt, dass wir uns im Team manchmal Fragen, ob das eigentlich die einzigen zwei ernsthaft erwägbaren Oberflächen-Designs sind. Naja, genau genommen sind es ja drei. Weiß nämlich teilt sich in matt und glänzend. Obwohl wir manchmal erstaunt sind über die Einstimmigkeit unserer Kunden in diesen Belangen, können wir es natürlich auch verstehen. Eiche und weiße Oberflächen sind als Stilmittel im Innenausbau angenehm unaufdringlich und zeitlos. Die Exponate auf der Holz-Handwerk 2018 vermitteln jedoch den Eindruck, dass in nächster Zeit wieder etwas mehr Abwechslung in die Oberflächen-Landschaft kommen dürfte. Eiche und Weiß werden zwar aufgrund ihrer Schlichtheit und Eleganz nie so richtig aus der Mode kommen, alternativlos sind sie jedoch sicher nicht mehr. Struktur statt Schlichtheit. So oder so ähnlich ließe sich wohl das Motto der Oberflächen-Trends 2018 formulieren. Used-Look ist bei Holzoberflächen ganz offensichtlich angesagt. Farbabweichungen, absichtliche Lackschäden sowie Schrammen und Macken verleihen dem Holz Charakter und heben die Oberflächengestaltung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Mit solchen Effekt-Oberflächen lassen sich tolle Akzente setzen und wir freuen uns schon auf die ersten Design-Konzepte, bei denen wir das kunstvoll gealterte Vintage-Holz verwenden werden.

Natürlich gibt es auch einfarbige Oberflächen. Immerhin können die stark strukturierten Holzoberflächen alleine einen Raum leicht überladen. Die Trend-Farben auf diesem Gebiet sind definitiv Grau oder Anthrazit. In jedem Fall aber matt. Die paar wenigen Hochglanz-Finishes, die wir zu Gesicht bekommen, machen den Eindruck eher Randerscheinungen zu sein. Weiß ist dagegen doch noch recht häufig anzutreffen. Allerdings gibt es auch hier keinen Hochglanz mehr und man hat deutlich Abstand vom kalten Titanweiß genommen. Stattdessen setzt man eher auf wärmere Farbnuancen, die in Richtung Creme gehen. Unser persönliches Oberflächen-Highlight zeichnet sich weniger durch die Überrepräsentation auf der Messe aus. Daher ist es vielleicht nicht ganz korrekt hier von einem Trend zu sprechen. Wir hoffen aber fast ein bisschen, dass es einer wird. Die Kombination aus Optik und Eigenschaften sowie das Herstellungsverfahren sind auf jeden Fall ein Novum und allein deshalb hochinteressant. Es handelt sich um eine Holzoberfläche in Rost-Optik. Das allein gibt dem Oberflächen-Design bereits einen individuellen Charakter, den wir uns sehr gut im Gefüge eines modernen Innenausbau-Konzepts vorstellen können.

Auch die Eigenschaften sind genial: Während Rost-Oberflächen oft grobporig, schwer zu reinigen und empfindlich sind, trifft auf die Holzoberfläche in Rost-Optik nichts davon zu. Die ist außerordentlich robust. Aber wie ist das möglich? Hier wird es spannend: Dem Hersteller ist es nämlich gelungen Holz mit einer Pulverbeschichtung zu versehen. Die kennt man normalerweise nur von Metallen. Da ist diese Oberflächenbehandlung eben aufgrund der Strapazierfähigkeit und Mattheit (hier knüpft die Pulverbeschichtung quasi an die aktuellen Trends an) sehr beliebt. Besonders bei Schlosserarbeiten im Außenbereich findet sich dieses Verfahren. Jedoch hat es auch einen Grund, dass man es eigentlich nur bei Metall sieht: Das Beschichtungsverfahren setzt elektrische Leitfähigkeit voraus. Um also Holz entsprechend zu behandeln, muss man dafür sorgen, dass es Strom leitet. Ein kompliziertes Verfahren, in dem das Holz unter anderem nass verarbeitet wird, um die Leitfähigkeit zu gewährleisten wurde deshalb eigens entwickelt. Davor ziehen wir den Hut und sind gespannt, wo diese Entwicklung wohl noch hinführt.

Ausblick

Unser Ausflug zur Holz-Handwerk 2018 hat sich definitiv gelohnt und wir sind jetzt schon gespannt, was sich bis zur nächsten Ausgabe 2020 getan haben wird. Bis dahin freuen wir uns aber zunächst erst einmal darauf, einige der neu entdeckten Möglichkeiten auszuprobieren und die neuen Innenausbau-Trends in unser Repertoire aufzunehmen.

Vielleicht hat Sie unser kleiner Messebericht ja genau so inspiriert wie uns der Besuch der Holz-Handwerk 2018. Sollte dem so sein, nehmen Sie doch einfach Kontakt mit uns auf und schildern Sie uns Ihre Vision. Wir freuen uns auf unser gemeinsames Projekt!

Ihr Hammer Margrander Interior-Team