Material-, Wohn- und Küchentrends direkt von der IMM
Eine Messe jagt die andere: Direkt im Anschluss an unseren Besuch auf der BAU in München ging es nach Köln. Auf der IMM geht es dezidiert um den Innenraum: Komposition und Design stehen viel stärker im Fokus als auf der eher komponentenorientierten Messe im Bayrischen. Neue Materialien, Systeme und Bauteile werden hier natürlich ebenfalls präsentiert. Jedoch zeigt sich hier der Trend stets im Kontext des Innenausbaus oder fertigen Möbels und vermittelt so ein noch besseres Gefühl für die etwaigen Einsatzmöglichkeiten. Küchen und Wohnräume werden hier zum Showcase für die Materialien, Oberflächen, Böden, Objekte und Designprinzipien, die die Welt des Innenausbaus in Zukunft maßgeblich beeinflussen oder gar bestimmen werden.


Neue Wohntrends setzen auf Materialvielfalt
Wir haben es letztes Jahr auf der Möbelmesse in Mailand gesehen und fühlten uns bereits am Vortag auf der BAU in München bestätigt: Die klassische Wohnlichkeit erlebt ihre Renaissance. Auch hierzulande bekommt die Kombination aus weißen Oberflächen mit Eiche neue Konkurrenz. Das liegt sicher auch an der Ressourcenknappheit. Eiche ist teilweise nicht mehr so einfach zu bekommen. Dunklere Farben, bequemen Polstermöbeln und Teppichböden sind dafür wieder im Trend. Auch auf der Ebene der Form beobachten wir eine Rückbesinnung auf Design-Klassiker. Trotz der erkennbaren Tradition wirkt dies jedoch niemals altbacken. Dies gelingt vor allem durch die Spannung, die sich aus der Kombination mit extrem geradlinigen Designs und aufregenden neuen Oberflächen und Materialien ergibt. So sehen wir beispielsweise graue gepolsterte Sitzschalen auf schwarz pulverbeschichteten Gestellen nebst beinahe würfelförmigen braunen Sesseln gruppiert um einen runden Couchtisch. Die Braun- und Grautöne finden sich auch im Teppich und der Fototapete wieder. Zusätzlich belebt wird das Designkonzept letztlich durch den gezielten Einsatz von Bepflanzung, hier zum Beispiel als Raumteiler.

Alte Bekannte und neue Ideen
Viele unserer Highlights auf der internationalen Möbelmesse in Köln haben wir bereits ähnlich in Mailand gesehen. Das macht sie natürlich nicht weniger aufregend, denn immerhin stellt sich immer die Frage, wie viel vom italienischen Design am Ende bei uns ankommt. Zumal die Material- und Designvorlieben im Privatbereich in Deutschland in den letzten Jahren derart einhellig und unerschütterlich waren. Nun scheint aber der Knoten zumindest bei den Distributoren geplatzt und wir bekommen Zugriff auf einige großartige Gestaltungselemente wie Teppichböden mit einem Farbverlauf über etliche Quadratmeter, Beschläge in verschiedenen Goldtönen, Oberflächen aus patiniertem Messing und supermatte Finishes. Besonders letztere haben es uns schon länger angetan. Dazu kommen Naturlederfarbtöne und aufwendige Polstertechniken. Im Grunde nichts Neues. Jedoch waren klassische, aufwändige Stickungen wie die Chesterfieldsteppung immer eher eine Randerscheinung und fast ausschließlich dem Objektbereich vorbehalten. Ein paar Neuentdeckungen konnten wir jedoch auch machen. Beispielsweise ein Design-Weinregal mit indirekter LED-Beleuchtung, dessen schnörkelloses Konzept uns sofort gefallen hat. Oder die komplett in die Wand integrierten Einbauschränke mit eingelassener Vitrine.
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Wohnliche Küchen sind im Trend
Viele der Designelemente aus dem Wohnraum halten auch in der Küche Einzug. Freilich weniger die Teppichböden und Polstermöbel. Farblich jedoch wird es auch hier etwas dunkler. Braun und grau lassen alles enger zusammen rücke und klare, rechteckige Formen werden aufgelockert durch grüne Farbtupfer. Die Küche ist nämlich nicht mehr nur noch das Zuhause von Rosmarin und Basilikum. Auch ausschließlich dekorative Pflanzen finden Plätze in Regalen, auf Hängeschränken oder in speziellen, hängenden Pflanzkörben. Die Oberflächen der Küchenmöbel sind bevorzugt dunkel und matt. Dies hat erheblichen Einfluss auf das Lichtdesign. Da diese Oberflächen relativ wenig Licht reflektieren, wirkt die Beleuchtung deutlich gedämpfter und wärmer als in einer weißen Hochglanzküche. Im direkten Licht der Spots unter den Oberschränken lässt es sich jedoch genau so gut sehen und arbeiten wie eh und je. Die neue Gemütlichkeit der Wohnküche geht also nicht zu Lasten der Funktionalität.

Der Garten im Schrank
Der Botaniktrend endet nicht bei ein paar Topfpflanzen im Regal oder Ranken als Sichtschutz. Mit dem Plantcube stellt agrilution ein Patent vor, das erlaubt Kräuter, Salate und andere Nutzpflanzen saisonunabhängig in den eigenen vier Wänden anzubauen. Dazu muss man noch nicht einmal Gartenarbeit verrichten oder besonderes Know-How mitbringen. Die Pflanzen wachsen nämlich aus fertig bestückten Saatmatten, die die entsprechenden Samen in idealer Anzahl und im optimalen Abstand enthalten. Bis zu acht davon können auf zwei Etagen im Plantcube untergebracht werden, einem High-Tech-Mini-Gewächshaus im idealen Format, um einfach in eine Einbauküche integriert zu werden. UV-Lampe und Thermostat sorgen für das ideale Klima im Schrank während eine App dem Anwender die Überwachung des Prozesses denkbar einfach macht. Über das Handy erhält er alle wichtigen Informationen über die angebauten Pflanzen und wird natürlich auch bei Handlungsbedarf benachrichtigt, wobei sich diese Ereignisse in Grenzen halten dürften. Wer also das ganze Jahr über frischen Salat aus eigenem Anbau genießen möchte und das mit minimalem Platz- und Arbeitsaufwand, der sollte einmal einen Blick auf den Plantcube von agrilution werfen.

Die Innenausbau-Trends 2019 versprechen spannende Projekte
Natürlich waren wir in diesem Projekt auch für den Ausbau des WC verantwortlich. Hierfür haben wir einen frei schwebenden Waschtisch angefertigt. Korpora und Türen sind in weiß gehalten. Darauf befindet sich eine Tischplatte, die aussieht als sei sie aus Eichenholz. Tatsächlich handelt es sich bei dem Material aber um HPL (Hochdrucklaminat) in Eichenoptik. HPL eignet sich für den Nassbereich ideal, da es optisch und hinsichtlich der Oberflächenstruktur unheimlich nahe an echtes Holz heranreicht, jedoch gänzlich wasserunempfindlich ist. Auf der Waschtischplatte wurden zwei große mattweiße Sitzschalen als Waschbecken angebracht, die dem WC ein einzigartiges Flair verleihen.