Brauche ich eine Vakuumier­schublade?

Vakuumierschubladen erfreuen sich seit einiger Zeit großer Beliebtheit. Durch die Ausführung als Schublade ist das Vakuumiergerät in die Küchenmöbel integriert, fügt sich nahtlos in die Gestaltung ein und beansprucht keinen Platz auf der Arbeitsplatte. Doch was können Sie eigentlich mit einer Vakuumierschublade anfangen?

Der größte Vorteil des Vakuumierens von Lebensmitteln besteht im Verlängern der Haltbarkeit und dem Konservieren von Vitaminen und Nährstoffen. Kochen Sie Mahlzeiten vor und vakuumieren Sie portionsweise.

Profitieren Sie auch von der Möglichkeit des Sous-Vide-Garens: Vakuumierte Lebensmittel werden im heißen Wasserbad oder im Dampfgarer gegart. Dadurch wird Fleisch beispielsweise schön zart und behält sein volles Aroma und alle Nährstoffe. Für mehr Informationen empfehlen wir Ihnen unseren Beitrag Sous-Vide – Die angesagte Gar-Methode

Durch das Vakuumieren der Lebensmittel lässt sich Platz im Gefrierschrank einsparen – ohne Gefahr von Gefrierbrand. Sogar Kleidung und Wäsche lässt sich vakuumieren und so vor Schädlingsbefall wie zum Beispiel Motten schützen. Mottenkugeln zum Schutz Ihrer Kleidung gehören damit der Vergangenheit an. Durch die Komprimierung im Vakuum lässt sich Ihre Wäsche zudem platzsparender im Schrank verstauen. Doch da hört es nicht auf: Mit einem Schlauchaufsatz lassen sich sogar Weinflaschen wieder luftdicht verschließen.

Bereits geöffnete Gläser von beispielsweise Babynahrung oder Gemüse lassen sich einfach durch das Vakuumierverfahren wieder verschließen. So vermeiden Sie es, Lebensmittel entsorgen zu müssen.

Auch das Einkochen von Obst und Gemüse erübrigt sich mit einer Vakuumierschublade.Die Luft aus dem Glas wird durch die Schublade abgesaugt, wodurch die Haltbarkeit der Lebensmittel sich deutlich verlängert.

Sie können auch Wasser zusammen mit Früchten kurz vakuumieren und erhalten dadurch aromatisiertes Wasser ohne Zuckerzusatz. Wenn Sie Fleisch gemeinsam mit Marinade vakuumieren, lässt sich das Marinieren dadurch beschleunigen und der Geschmack wird intensiviert.

Die Bedienung einer Vakuumierschublade ist sehr intuitiv. Zunächst wird das vorgesehene Lebensmittel in eine spezielle Vakuumierfolie oder einen Vakuumierbeutel verpackt, der an einer Seite offen ist. Zu beachten ist hier, dass der Beutel groß genug und nicht zu sehr befüllt sein sollte, damit er später noch in die Verschweißeinheit der Vakuumierschublade geklemmt werden kann. Hier lohnt es sich, verschiedene Größen im Haushalt zu haben, damit man keinen großen Beutel für eine Kleinigkeit benutzen muss. Nun wird der Beutel so in die offene Schublade gelegt, dass die offene Seite auf dem Verschweißmechanismus liegt. Jetzt wird die Schublade verschlossen und der Vakuumiervorgang kann gestartet werden.

Zunächst saugt die Schublade die Luft aus der gesamten Kammer und damit auch aus dem Beutel. Im Anschluss wird der Druck erhöht und das Lebensmittel im Beutel eingeschweißt. Ein Ton- oder Lichtsignal zeigt das Ende des Vakuumiervorgangs an. Das eingeschweißte Lebensmittel kann jetzt aus der Schublade entnommen werden.

Der Vakuumiervorgang in der Schublade lässt sich in verschiedenen Stufen regeln.

• Die niedrigste Stufe ist etwa für zarte Früchte, Gemüse und Beeren oder für das wieder verschließen angebrochener Tüten zu empfehlen.

• Die mittlere Stufe eignet sich für feuchte oder flüssige Lebensmittel, wie etwa Soßen oder Suppen.

• Unempfindliche Lebensmittel wie Fisch und Fleisch können mit der stärksten Stufe vakuumiert werden. Am besten vakuumieren Sie diese direkt zusammen mit der Marinade.

Fast alle Lebensmittel lassen sich vakuumieren. Vorwiegend festes Gemüse sollte kurz in kochendem Wasser abgebrüht, abgeschreckt und trocken getupft werden, bevor man es vakuumiert und einfriert.

Zugegeben: Ganz günstig sind Vakuumierschubladen nicht, liegen doch die Modelle der namhaften Hersteller bei über 2000 Euro. Hierbei sollten Sie jedoch bedenken, wie viel Geld Sie in Zukunft einsparen werden, wenn Sie nicht mehr so viele Lebensmittel wegwerfen müssen. Darüber hinaus bietet Ihre Vakuumierschublade  weit mehr Möglichkeiten, als nur Lebensmittel Luftleer zu verpacken. So hat sich die Investition in wenigen Jahren amortisiert.

Mit einem herkömmlichen Vakuumiergerät wäre es nur sinnvoll, trockene Lebensmittel zu vakuumieren. Für Flüssiges sind diese Geräte üblicherweise nicht geeignet. Sie saugen die Flüssigkeit heraus, sodass der Beutel nicht dicht verschweißt werden kann. Eine Vakuumierschublade erzeugt erst beim Verschweißen  einen Druckunterschied, da die gesamte Schublade vakuumiert wird. Darüber hinaus ist es möglich, den Intensitätsgrad des Vakuumierens und des Verschweißens einzustellen. Dies sorgt dafür, dass so gut wie alles einfach vakuumiert und verschlossen werden kann. Der Aufpreis gegenüber einem Vakuumiergerät zahlt sich also aus.